Kompander

Kompander
I
Kompander,
 
Rauschminderungssystem, bestehend aus Kompressor und Expander. Der Kompressor befindet sich immer vor dem kritischen, Rauschen verursachenden Übertragungsglied, der Expander dahinter. Kompander werden vorwiegend in Verbindung mit Magnettonbandgeräten eingesetzt, um das Bandrauschen zu verringern. Durch Bandrauschen kommt es zu einer starken Einengung der übertragbaren Dynamik. Mit jedem Überspielvorgang erhöht sich zwangsläufig der Störspannungs- bzw. Rauschpegel gegenüber dem Nutzspannungspegel, sodass sehr leise Passagen eines Musikstücks vom Rauschen zugedeckt werden (siehe Skizze a). Der Grundgedanke der Rauschminderung durch Kompander besteht darin, Signale mit geringem Pegel durch einen Kompressor anzuheben, also mehr zu verstärken als laute, und sie bei der Wiedergabe von einem Expander um den gleichen Betrag abzusenken. Dabei wird auch das Rauschen abgeschwächt (siehe Skizze b). Kompressor und Expander müssen genau aufeinander abgestimmt sein. Da es sich um Regelverstärker handelt, die ihre Verstärkung abhängig vom Eingangssignal verändern, kann sich ihr Arbeiten bei bestimmten kritischen Tonsignalen als »Rauschatmen« (hörbare Pegeländerungen des Rauschens), »Pumpen« oder mit Verzerrungen als Folge von Übersteuerungen bemerkbar machen. Um diese Erscheinungen zu vermeiden, ist hoher schaltungstechnischer Aufwand zusammen mit der Optimierung aller Kenngrößen notwendig. Die verbreitetsten Kompanderverfahren sind für professionelle Zwecke Dolby A, Telcom C4 und dbx mit ihren für die Heimelektronik und den semiprofessionellen Bereich bestimmten Varianten Dolby B, Dolby C, Highcom und dbx.
II
Kompạnder
 
[Kurzwort aus Kompressor und Expander] der, -s/-, Elektroakustik: elektronische Baugruppe zur Rauschunterdrückung bei der Signalübertragung durch Dynamikkompression und anschließende Dynamikexpansion (Dynamik). Man unterscheidet Mehrwegkompander, bei denen das Frequenzband in mehrere Teilbereiche zerlegt wird, die einzeln kompandiert werden, und Einwegkompander, bei denen das ganze Band entweder mit festem Kompandierungsgrad (Breitbandkompander) kompandiert wird oder in Abhängigkeit vom Signalpegel nur die untere Grenzfrequenz gleitend (Slidingkompander) verändert wird.

Universal-Lexikon. 2012.

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